Am Dienstag, dem 31. Mai 1994, um 1.9.00 Uhr, wird
Herr Professor Dr. Wilfried Fiedler Universität des Saarlandes
im Haus der Ärzte (Vortragssaal l0. Etage), Faktoreistraße Saarbrücken,
über das Thema
"RECHTSFRAGEN DER RÜCKFÜHRUNG DEUTSCHER KULTURGÜTER
AUS DER RUSSISCHEN FÖRDERATION"
referieren.
Zur Person:
Professor für Staatsrecht, Verwaltungsrecht und Völkerrecht an der Universität des Saarlandes, leitet seit 1986 an seinem Lehrstuhl die Forschungsstelle "Schutz und Rückführung von Kulturgütern im geltenden Völkerrecht", führt die deutsche Fachgruppe für Rechtsfragend der Gemeinsamen Regierungskommission und nahm an den jüngsten deutsch-russischen Verhandlungen in Moskau teil.
Zur Sache:
Seit 1945 und der folgenden Besatzungszeit lagern unersetzliche deutsche
Museums-, Archiv- und Bibliotheksbestände von kaum ermeßbarem Wert in Rußland
und anderen Regionen der ehemaligen Sowjetunion.,
Darunter befinden sich. Nicht nur die Goldfunde Heinrich Schliemanns ("Schatz des Priamos") und die Objekte des Eberswalder Goldfunds, sondern zahlreiche Gemälde aus der Bremer Kunsthalle und anderen deutschen Sammlungen, wertvollste Bibliotheksbestände, z.B. zwei Gutenberg-Bibeln. Unter den umfangreichen Archivbeständen finden sich z.B. der Nachlaß Walter Rathenaus und Archivbestände verschiedener deutscher Justizeinrichtungen.
Nachdem die strenge staatliche Geheimhaltung nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, kam es 1990 zu einer vertraglichen Vereinbarung über die Rückführung der Kulturgüter zwischen der Russischen Förderation und der Bundesrepublik Deutschland. Dennoch ist seither der Rückführungsprozeß nur schleppend in Gang gekommen. Er ist zudem durch zunehmende illegale Geschäftspraktiken gefährdet.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Egon Müller