Am Donnerstag, dem 19. Februar 1998, um 19.00 Uhr, wird
Herr Prof. Dr. Edzard Schmidt-Jortzig MdB Bundesminister der Justiz
in Haus der Ärzte, 10. Etage, Faktoreistraße 4, 66111 Saarbrücken, zum Thema
"Aktuelle Gesetzgebungsvorhaben zur Bekämpfung von Sexualdelikten in Europa"
referieren.
Zur Person:
Geb. 1941 in Berlin, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn, Lausanne und Kiel von 1961 - 1966, Promotion zum Dr. jur. 1968 in Kiel, 1970 - 1977 wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen, 1982 Ernennung zum Professor an der Universität Kiel, 1983 - 1993 Richter am Oberverwaltungsgericht Lüneburg, 1993 -1994 stellvertretendes Mitglied des Verfassungsgerichtshofs des Freistaates Sachsen, seit Oktober 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit Januar 1996 Bundesminister der Justiz.
Zur Sache:
Kriminalität hat viele Formen. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit hat bei der Wahrnehmung von Kriminalität allerdings unterschiedliche Konjunkturen. Doch die Zunahme der Sexualdelinquenz ist mehr als nur ein vorübergehendes Phänomen. Das zeigt schon die europäische Perspektive. In Belgien haben Fehlentscheidungen der Behörden das Gemeinwesen in eine schwere Krise geführt. Grund genug, die verschiedenen Vorgehensweisen Frankreichs, Belgiens und der Bundesrepublik Deutschland anhand der gesetzgeberischen Maßnahmen nachzuzeichnen und zu bewerten. Dabei wird auch Gelegenheit sein, sogenannte Grundsatz-Themen zu erörtern. So stellt sich die Frage danach, welchen Sinn Strafe eigentlich hat. Gerade die Diskussion über die Sexualstraftäter deutet in Deutschland einen Paradigmenwechsel an. Schließlich wirft das Instrumentarium der Sicherungsverwahrung auch menschenrechtliche und rechtsstaatliche Fragestellungen auf.
Mit freundlichen Grüßen.
Ihr
(Egon Müller)