Am Dienstag, dem 02. Mai 2000, um 19.00 Uhr, wird
Herr Universitätsprofessor Dr. Dr. Dr. h. c. mult. Georg Ress
im Haus der Ärzte, 10. Etage, Faktoreistraße 4, 66111 Saarbrücken, zur
"Rechtsprechung des neuen ständigen Straßburger Gerichtshofs (Ausgewählte Fälle)"
referieren.
Zur Person:
Jahrgang 1935, Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin, 1964 Assessorexamen, danach wissenschaftlicher Assistent/Lehrbeauftragter/Dozent in Wien, Leiden/Amsterdam/Columbia/Heidelberg/Karlsruhe, 1972 Promotion an der Universität Heidelberg, 1976 Habilitation an der Universität Heidelberg für die Fächer Deutsches und ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, 1976 bis 1977 Regierungsdirektor im Justizministerium des Landes Rheinland-Pfalz, zugleich wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht, seit 01.05.1977 o. Professor an der Universität des Saarlandes (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht), seit 1979 Leiter des Europa-Instituts der Universität des Saarlandes, 1994 Wahl zum Mitglied der Europäischen Kommission für Menschenrechte in Straßburg, ab 01.11.1998 Richter am neuen Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg.
Zur Sache:
In dem Vortrag werden neuere Urteile zum Schutz des Lebens (Art. 2 EMRK) und vor Folter und unmenschlicher Behandlung (Art. 3 EMRK), die Entwicklung der Rechtsprechung zu Art. 5 EMRK (Freiheit und Sicherheit) sowie zu den Verfahrensgarantien des Art. 6 EMRK (insbesondere Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Gerichts) vorgestellt. Auch wird die Judikatur zum Grundsatz nulla poena sine lege (Art. 7 EMRK), zum Schutz der Familie nach Art. 8 EMRK, zur Pressefreiheit und Diffamierung/Beleidigung (Art. 19 EMRK) sowie zur Freiheit der politischen Betätigung (Art. 10 EMRK) referiert. Schließlich werden Urteile, die das 1. Zusatzprotokoll (Eigentumsschutz Art. 1 EMRK) sowie das Wahlrecht (Art. 3 EMRK) betreffen, analysiert.
Auch das Verhältnis zwischen EMRK und Europäischen Gemeinschaftsrecht wird erörtert.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
(Egon Müller)